Raytheon MIM-23 Hawk

Die MIM-23 Hawk von Raytheon war ein Boden-Luft-Raketensystem aus den 50er Jahren. Im Gegensatz zur Nike sollte sie besonders gegen tieffliegende Angreifer effektiv sein. Darüber war das neue Waffensystem überaus mobil. Schätzungsweise über 40.000 Stück wurden produziert und in über 20 Länder weltweit - darunter auch nach Deutschland - exportiert. Das System wurde im Laufe der Jahre ständig weiterentwickelt.

Über Revell sind einige dieser betagten Modelle von Renwal in 1/32 aus den 50er und 60er Jahre wieder in den Handel gelangt. Darunter auch das Flugabwehrsystem Hawk. Entdeckt habe ich den Bausatz während einer Flugschau in Tschechien. Irgendwie musste ich mir bei dem Regenwetter die Zeit vertreiben und dieses Modell sieht man eigentlich sehr selten auf Ausstellungen. Eher eine Rarität.

Der Bausatz besteht aus der Radareinheit, dem Abschussmodul mit 3 Raketen und der Bedienmannschaft. Die Bauanleitung war nicht vollständig und stellenweise kaum zu lesen, irgendwie schlecht kopiert. Glücklicherweise konnte ich im Internet die Bauanleitung runterladen. Letztere war aber, was die Farbangaben betraf, nicht ganz ident mit der aus dem Bausatz!

Das Flugabwehrsystem Hawk hat im Laufe der Jahrzehnte eine Reihe von Veränderungen erfahren. Vor allem bei der Radareinheit. Deshalb war es auch schwer, im Internet Fotos zu finden, die zu diesem Modell passen. Was also war bei dem Modell falsch und was richtig? Da keine weiteren Unterlagen unmittelbar zur Verfügung standen, habe ich beschlossen, das Modell so zu bauen wie es ist.

Die Teile haben wenig Grat und lassen sich leicht zusammenbauen. Natürlich hat dieser Bausatz aufgrund seines Alters nicht die filigranen Details heutiger Modelle. Und ich bin mir sicher, dass Details fehlen und einige Abmessungen nicht stimmen. Andere Modellbauer, die sich intensiver mit dem Modell auseinandergesetzt haben, konnten eine Reihe von Fehler aufzeigen. Die Figuren habe ich gleich zu Beginn in die Tonne gehauen. Sie wirkten für mich nicht echt. Mehraufwand war bei den Raketen notwendig. Der Kopf passte vom Durchmesser nicht so recht auf den Rumpf und musste entsprechend abgeschliffen werden. Gerade weil der Rumpf der Raketen in Weiß ist, sieht man dort jede Ungenauigkeit. Aber das fertige Modell beindruckt trotzdem. Und das war mir letztendlich wichtig.

Die Farbgebung der Einheit - mit Ausnahme der Raketen - war in Olivgrün von Vallejo, das mit einem dunklen "Washing" von MIG nachbearbeitet wurde.

Text und Fotos: Oliver Stelmaszyk

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Literatur:

Blume, Peter: Flugabwehr der Luftwaffe, Stengelheim: UNITEC-Medienvertrieb

Hormann, Jörg M.: Luftabwehr im Kalten Krieg, in: Clausewitz, Nr. 6, 2015, München: GeraMond Verlag 2015